Überlieferungen aus dem Jahr der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Gösselsdorf sind nur sehr spärlich. Wie aus alten Vereinsunterlagen hervorgeht, wurde die Freiwillige Feuerwehr Gösselsdorf – auf Druck des Kgl. Bezirksamtes Nabburg hin – am 02. November 1878 gegründet.
Der anfänglichen Zurückhaltung weichte die Begeisterung für das Feuerwehrwesen, zumal in dieser Zeit immer wieder verheerende Brände Hab und Gut vernichteten. Alle Mitglieder zeigten vollen Einsatz und kamen den ihnen gestellten Aufgaben nach, getreu dem Leitspruch der Wehr:
„Alle für Einen, Einer für Alle“
Bereits ein Jahr nach Vereinsgründung schlug für die Feuerwehr die Stunde der Bewährung; sie wurde zu einem Brand nach Legendorf gerufen. Doch bis die Feuerwehrmänner auf den damals schlechten Straßen und mit ihrem für heutige Verhältnisse völlig unzureichenden „Fahrzeug“ am Brandplatz erschienen, standen schon drei Höfe in Flammen und konnten nicht mehr gerettet werden.
In den folgenden Jahren stellte die Freiwillige Feuerwehr Gösselsdorf oft und erfolgreich ihre Einsatzbereitschaft und ihr Können unter Beweis. Die Ausrüstung wurde mehr und mehr verbessert, für die Löschmaschine wurde ein Feuerwehrhaus errichtet.
Während der Kriegsjahre 1939 – 1945 bestand die Löschmannschaft aus einer Altersabteilung und einer Damenlöschgruppe. Ein lang gehegter Wunsch ging 1968 in Erfüllung. Die damals noch eigenständige Gemeinde kaufte bei der Firma Ziegler in Giengen ein neues Feuerwehrauto Modell Ford Ziegler / TSF.
Einen tiefen Einschnitt und zugleich gewaltigen Aderlass hatte der Verein mit der Gebietsreform 1972 zu verkraften. Die Gemeinde Gösselsdorf bildete mit den ehemaligen Gemeinden Rottendorf, Trisching und Schmidgaden die Großgemeinde Schmidgaden, die Ortschaften Windpaißing und Götzendorf wurden ausgemeindet.
Vom 16. –19. Juni 1978 feierte die Freiwillige Feuerwehr aus Gösselsdorf dann Ihr 100-jähriges Gründungsfest mit Weihe der neu angeschafften Fahne, welche von den Schirmherren Hubert und Richard Schreiner aus Nabburg gespendet worden war.
So wie das Feuerwehrhaus sich heute zeigt, wurde es in kompletter Eigenleistung von den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Gösselsdorf erstellt und am 13.09.1992 durch Hochwürdigen Herrn Pfarrer Hirblinger eingeweiht.
Neben der Aufgabe, Brände zu verhüten bzw. den Schaden möglichst gering zu halten, erfüllen die Feuerwehrvereine eine zweite sehr bedeutende Funktion. Sie waren und sind unentbehrliche Träger des geselligen Lebens im Dorf. Im Jahr 2003 konnte die Freiwillige Feuerwehr ihr 125jähriges Bestehen feiern.
Im Jahre 2015 wurde neben der Kirchenrenovierung die Gelegenheit genutzt mit der Renovierung der beiden alten Feuerwehrhäusern zu beginnen.
Das alte, in die Kirchenmauer integrierte Haus wurde mit einem neuen Dachstuhl und neuer Dacheindeckung versehen. Um der alten Handspritze einen würdigen Platz zu bieten wurde die Türe durch eine Glastüre ersetzt und der Stellplatz bei Nacht beleuchtet.
Gleich über dem ältesten Feuerwehrhaus befindet sich das mittlere Haus, welches ebenfalls im Jahre 2015 renoviert wurde. Dieses dient aktuell zur Lagerung aller Vereinsgegenstände.
Ein Großer Moment in unserer aktuellen Geschichte war der Empfang unseres neuen TSF-L am 21.09.2021 aus Görlitz.
Der Höhepunkt war beim Florianstag mit Fahrzeugweihe im Mai 2022. Mit dem TSF-Logistik gehen wir als erste Feuerwehr im Landkreis einen neuen Weg der Flexibilität für eine Ortsteilfeuerwehr. Die Möglichkeit sich auf strukturelle Wandlungen in unserem Zuständigkeitsbereich und darüber hinaus einzustellen ist mit unserem Fahrzeugkonzept nahezu grenzenlos umsetzbar.
Das Fahrgestell IVECO Daily leistet 156kW und bietet in Verbindung mit dem Aufbau der Firma BTG eine Nutzlast im Laderaum vom 1420kg. Mit einer Zulässigen Gesamtmasse vom 7,2to. ist dieses Einsatzfahrzeug mit einem sog. Helferführerschein zu fahren. Die Ausbildung hierfür beinhaltet lediglich einen Maschinisten-Lehrgang und eine Führerscheinausbildung direkt am Einsatzfahrzeug. So ist die Notwendigkeit des kostenintensiven LKW Führerscheins nicht gegeben. Es bieten sich Möglichkeiten der kleineren technischen Hilfeleistung und einer zeitgemäßen feuerwehr-technischen Beladung für eine Löschruppe im Grundfahrzeug. Auf der Ladefläche sind dann variabel die Rollcontainer in verschieden Modulen verlastbar.
Einen Beleuchtungssatz, ein 500m B-Schlauch Modul und eine Gitterbox für allgemeine Transportaufgaben wurden mit dem Fahrzeug beschafft. Durch Aufwendung des Vereins wurden diese Module um eine Vegetationsbrandausstattung im Wert von 1400€ erweitert.
Insgesamt wurden bereits jetzt über 300 ehrenamtliche Arbeitsstunden in die neuen Gerätschaften investiert, um im Einsatzfall schnell und unkompliziert helfen zu können.